Pflanzengarten und Heimatmuseum Stadt Wehlen

Eingang: Lohmener Straße 18
Öffnungszeit: Mai bis Oktober, 8:00 – 18:00 Uhr
035024 70413

Pflanzengarten Eingang
Pflanzengarten Eingang

Eingang von der Lohmener Straße. Frühsommer. Jetzt ist der Garten geöffnet, bald wird die Forsythie wieder verblüht sein…

Der Bildhauer und Bergsteiger Hans Thumm legte in liebevoller Kleinarbeit und unter großen Mühen diesen wunderbaren Pflanzengarten an. Viele seiner Bergkameraden und Freunde halfen ihm dabei. Aus aller Welt wurden so im Laufe der Jahre viele Pflanzen zusammengetragen, die von Exkursionen und aus dem Urlaub mitgebracht wurden. Auch heute noch kommen viele Besucher aus aller Herren Länder, um die Wehlener Sammlung von Pflanzen und Gewächsen zu sehen, die heute noch im Pflanzengarten stehen.

Die ehemalige Berghütte auf dem Gelände wurde zum Heimatmuseum ausgebaut, dort kann man vieles über die Geschichte der Stadt Wehlen erfahren. Eine besondere Attraktion des Museums ist der gläserne Bienenstock, wo bis weit in den Monat Oktober die Aktivitäten der Bienen zu beobachten sind. ca. 4000 Besucher kommen jährlich in den Berggarten und können auf 5400 m² Fläche ungefähr 600 Pflanzenarten betrachten. Im Eingangsbereich ist die in eine Felswand eingelassene Gedenktafel zu sehen, die uns an den Vater des Pflanzengartens Hans Thumm erinnert.

Das Heimatmuseum, Rekonstruktion im Jahre 2001, beherbergt unter anderem den gläsernen Bienenstock. Ohne die fleißigen Hände der Mitarbeiter (früher Frau Paschke, jetzt Frau Senenko) und ihren unermüdlichen Einsatz käme der Pflanzengarten heute nicht mehr aus. Sie päppeln im Frühjahr die Pflanzen wieder hoch oder besorgen neue, falls welche den Winter nicht überstanden haben. Und dann ist ja auch noch ein ganzes Bienenvolk zu betreuen…

Erich Mädler, der langjährige Leiter des „Heimatmuseums und Pflanzengartens“ Stadt Wehlen

Martin Erich Mädler wurde als Sohn eines Webers am 20. August 1891 in Dresden – Räcknitz geboren. Er starb am 15. Mai 1966 in Stadt Wehlen.

Nach dem Schulabschluss studierte er Grafik an den Kunstakademien zu Dresden und zu Leipzig. Während seines Studiums erwarb er sich das Rüstzeug für die Museumsarbeit bei Prof. Dr. Oskar Seyffert, dem Begründer des Völkerkundemuseums Nach Beendigung des Studiums arbeitete er ab 1930 als Berater im Verkehrsministerium Berlin und war in dieser Zeit für über 30 Reichsbahndruckereien verantwortlich. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges arbeitete er dann als Technischer Oberinspektor bei der Deutschen Reichsbahn.

1946 übernahm er die Leitung unseres Heimatmuseums und Pflanzengartens. Dieser Pflanzengarten hatte ja eine große Vergangenheit, war aber in den Jahren des 2. Weltkrieges infolge plagender Geldnot und durch verschiedene andere Umstände arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Vorher hatte er sich durch die Mithilfe vieler Bergsteiger des Gebirgsvereins für die Sächsische und Böhmische Schweiz zu einen wahren Prachtstück entwickelt. Innerhalb des Pflanzengartens gab es die Heimatstube Stadt Wehlen im damaligen Vereinsheim des Gebirgsvereins, Ortsgruppe Stadt Wehlen. Diese beiden Dinge machte sich Erich Mädler zusammen mit seinen Mitarbeitern zur Hauptaufgabe, er gestaltete sie so, dass beides – Pflanzengarten und Heimatstube sowie eine neue dritte Komponente, der gläserne Bienenstock – als eine Bildungseinheit benutzt werden konnten. Wie treffend war doch der Spruch über der Eingangspforte „Heimatkenntnis schafft Heimatliebe“.

Erich Mädler hielt vor den Einwohner und Schülern sowie den Gästen von Stadt Wehlen regelmäßig Vorträge über unsere Heimat, über deren Pflanzen- und Tierwelt sowie über geschichtliche Ereignisse unserer kleinen Stadt und seiner engeren Heimat. So gelang es Mädler schließlich, dieses Kleinod als echte Bildungsstätte – und nicht nur als Museum schlechthin – zu gestalten. Sein großes Engagement zeigte sich durch die Mitarbeit in leitender Funktion vieler Gremien des Kreises Pirna und des Bezirkes Dresden und vor allem in seinem Bestreben, sein Wissen immer zu erweitern und in unserem Heimatmuseum und Pflanzengarten umzusetzen. Mit viel Eifer und Fleiß war er am Aufbau des Arbeitskreises zur Erforschung unserer Sächsischen Schweiz beteiligt, ebenso war er maßgeblich am Aufbau und der Neugestaltung der Museen in der Sächsischen Schweiz sowie mit der Anlegung des „Lehrpfades –Basteigebiet“ beteiligt. In seiner Zeit als Museumsleiter war er auch Leiter der Museumspflegschaft Pirna/Sebnitz und Vorsitzender der Fachkommission für Heimatmuseen beim Rat des Bezirkes Dresden, der immerhin 65 Museen angehörten.

Sein großes Hobby war die Malerei. Bereits während der Zeit bei der Deutschen Reichsbahn, vor allem aber während der Zeit als Museumsleiter entstanden aus seiner Hand viele Grafiken. Für uns bleibt ein Werk von ihm in besonderer Erinnerung: Die nebenstehende Grafik finden wir heute noch auf Hinweisschildern, Wegweisern und Prospekten, womit wir an das engagierte Wirken Erich Mädlers im Heimatmuseum und im Pflanzengarten von Stadt Wehlen erinnert werden. Eine Vielzahl seiner grafischen Werke wurden nach seinem Tod dem Stadtmuseum Pirna übereignet. Ein Großneffe Erich Mädlers, der heute in Chemnitz lebt, hat wohl seine „gestalterische Ader“ geerbt und auch übernommen.

W.Th.

Anmerkung: Oben stehender Artikel wurde freundlicherweise von Herrn Wolfgang Thomas zur Veröffentlichung bei WEHLEN-ONLINE freigegeben. Herr Thomas schreibt für die Wehlener Rundschau monatlich Beiträge zur Rubrik „Historisches“ und verfasste diesen Artikel unter Mithilfe von Herrn Gert Rehn für die Ausgabe Juni 2007.

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