Erich
Mädler, der
langjährige Leiter des Martin Erich Mädler wurde als Sohn eines Webers am 20. August 1891 in Dresden – Räcknitz geboren. Er starb am 15. Mai 1966 in Stadt Wehlen. Nach dem Schulabschluss studierte er Grafik an den Kunstakademien zu Dresden und zu Leipzig. Während seines Studiums erwarb er sich das Rüstzeug für die Museumsarbeit bei Prof. Dr. Oskar Seyffert, dem Begründer des Völkerkundemuseums Nach Beendigung des Studiums arbeitete er ab 1930 als Berater im Verkehrsministerium Berlin und war in dieser Zeit für über 30 Reichsbahndruckereien verantwortlich. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges arbeitete er dann als Technischer Oberinspektor bei der Deutschen Reichsbahn. 1946
übernahm er die Leitung unseres Heimatmuseums und Pflanzengartens.
Dieser Pflanzengarten hatte ja eine große Vergangenheit, war aber in
den Jahren des 2. Weltkrieges infolge plagender Geldnot und durch
verschiedene andere Umstände arg
in Mitleidenschaft gezogen worden. Vorher hatte er sich durch die
Mithilfe vieler Bergsteiger des Gebirgsvereins für die Sächsische und
Böhmische Schweiz zu einen wahren Prachtstück entwickelt. Innerhalb
des Pflanzengartens gab es die Heimatstube Stadt Wehlen im damaligen
Vereinsheim des Gebirgsvereins, Ortsgruppe Stadt Wehlen. Diese beiden
Dinge machte sich Erich Mädler zusammen mit seinen Mitarbeitern zur
Hauptaufgabe, er gestaltete sie so, dass beides - Pflanzengarten und
Heimatstube sowie eine neue dritte Komponente, der gläserne Bienenstock
- als eine Bildungseinheit benutzt werden konnten. Wie treffend war doch
der Spruch über der Eingangspforte „Heimatkenntnis
schafft Heimatliebe“. Erich
Mädler hielt vor den Einwohner und Schülern sowie den Gästen von
Stadt Wehlen regelmäßig Vorträge über unsere Heimat, über deren
Pflanzen- und Tierwelt sowie über geschichtliche Ereignisse unserer
kleinen Stadt und seiner engeren Heimat. So gelang es Mädler schließlich,
dieses Kleinod als echte Bildungsstätte - und nicht nur als Museum
schlechthin - zu gestalten. Sein großes Engagement zeigte sich durch
die Mitarbeit in leitender Funktion vieler Gremien des Kreises Pirna und
des Bezirkes Dresden und vor allem in seinem Bestreben, sein Wissen
immer zu erweitern und in unserem Heimatmuseum und Pflanzengarten
umzusetzen. Mit viel Eifer und Fleiß war er am Aufbau des
Arbeitskreises zur Erforschung unserer Sächsischen Schweiz beteiligt,
ebenso war er maßgeblich am Aufbau und der Neugestaltung der Museen in
der Sächsischen Schweiz sowie mit der Anlegung des „Lehrpfades
–Basteigebiet“ beteiligt. In seiner Zeit als Museumsleiter war er
auch Leiter der Museumspflegschaft Pirna/Sebnitz und Vorsitzender der
Fachkommission für Heimatmuseen beim Rat des Bezirkes Dresden, der
immerhin 65 Museen angehörten.
Sein
großes Hobby war die Malerei. Bereits während der Zeit bei der
Deutschen Reichsbahn, vor allem aber während der Zeit als Museumsleiter
entstanden aus seiner Hand viele Grafiken. Für uns bleibt ein Werk von
ihm in besonderer Erinnerung: Die nebenstehende Grafik finden wir heute
noch auf Hinweisschildern, Wegweisern und Prospekten, womit wir an das
engagierte Wirken Erich Mädlers im Heimatmuseum und im Pflanzengarten
von Stadt Wehlen erinnert werden. Eine Vielzahl seiner grafischen Werke
wurden nach seinem Tod dem Stadtmuseum Pirna übereignet. Ein Großneffe
Erich Mädlers, der heute in Chemnitz lebt, hat wohl seine
„gestalterische Ader“ geerbt und auch übernommen. W.Th. |
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Anmerkung:
Oben stehender Artikel wurde freundlicherweise von Herrn Wolfgang Thomas zur
Veröffentlichung bei WEHLEN-ONLINE freigegeben.
Herr Thomas schreibt für die Wehlener Rundschau monatlich Beiträge zur Rubrik
"Historisches" und verfasste diesen Artikel unter Mithilfe
von Herrn Gert Rehn für die Ausgabe Juni 2007.