Wanderung zum Sommersitz der Familie Cassel (1921-1938)
mit dem Sohn des Künstlers, Constantin Cassel und Gerburg Sturm vom Stadtmuseum Pirna
(Begleitprogramm zur >>> Pol-Cassel-Ausstellung im Stadtmuseum Pirna)

Ein Bericht von der ersten Wanderung am 2. April 2005
in Anlehnung an den Artikel in der Wehlener Rundschau Nr. 4/2005

 Station
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Station 3:  Die Elfriede Lohse-Wächtler-Gedenktafel am Steinbruchpfad

In einem unmittelbar neben dem Hauptgebäude der alten Steinsäge angebauten Häuschen hatte auch Elfriede Lohse-Wächtler mit ihrem Mann Kurt Lohse und Otto Griebel kurzzeitig gewohnt. Jetzt ist im noch nutzbaren Wohnhaus offensichtlich nur noch der Einsiedler, Herr Jahn jun., anzutreffen. Lustig fand eine Exkursionsteilnehmerin dessen Briefkasten-Aufschrift: „Bitte keine Werbung – dafür mehr Liebesbriefe“, die sie prompt befolgte...
Weniger lustig fanden wir jedoch eine Geschichte, die Frau Sturm dann vortrug: Im angrenzenden Garten wurden von Lohse-Wächtler natürlich auch Hühner gehalten, um die Versorgung der Familie zu verbessern. Eines Abends war einem jungen Huhn ein Stück vom Hinterteil abgebissen worden, vielleicht von der Katze ? Der anschließende Versuch von Elfriede, das verletzte Tier zu operieren, misslang jedoch. Schließlich starb es. Ihr jüngerer Bruder Hubert, der gerade die Schulferien hier verbrachte, musste die ganze Tragödie mit ansehen. Er hat damals das Verhalten der Erwachsenen nicht verstanden. Es muss sich so tief in sein Gedächtnis eingeprägt haben, dass er die Geschichte in seinen Erinnerungen an seine Schwester erwähnt. Schließlich kam die Frage auf: Wie hätte wohl Pol Cassel reagiert ? Hätte er dem Leiden des Huhnes ein Ende bereitet, hätte er es geschlachtet ? Wir nahmen uns vor, seinen Sohn Constantin zu befragen, wenn wir im Steinbruch wieder zusammentreffen würden. Soviel stand jedenfalls fest: Elfriede Lohse-Wächtler war ein Stadtkind. Zwar gab sie sich immer burschikos, wäre wohl aber nie in der Lage gewesen, das Hühnchen zu töten.

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Text und Bilder: Dr. Christian Neise
- April 2005 -

 

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  Wiederholung der Wanderung:  
  Sonnabend, 30. April 2005, 14:30 Uhr
Sonnabend, 21. Mai 2005, 14:30 Uhr
Treffpunkt: Dorf Wehlen, Eingang Vorwerkstraße / Abzweig Wilke-Aussicht
Wanderung mit dem Sohn des Künstlers, Constantin Cassel, und Gerburg Sturm, Stadtmuseum Pirna,
zu den Wehlener Steinbrüchen, dem Sommersitz der Familie Cassel von 1921 bis 1938.
Gebühr: 3 Euro
Begrenzte Personenzahl (35). Anmeldung unter 03501 / 52 79 85 oder eMail an: 
stadtmuseum@pirna.de
 
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